animal-welfare
May 2, 2022
Lachs erfreut sich seit einigen Jahren enormer Beliebtheit: Doch dieser Ernährungstrend geht leider nicht unbemerkt an unseren Ökosystemen vorbei. Hier zeigen wir dir, wie du beim Fischregal eine möglichst nachhaltige Entscheidung treffen kannst.
Sind Zuchtlachse eine nachhaltige Option? Da die weltweiten Wildlachsbestände mittlerweile durch Überfischung und Umweltverschmutzung gefährdet sind, kommen 90 % des bei uns erhältlichen Lachs aus Aquakulturen. Diese Form der Massentierhaltung ist leider weder besonders nachhaltig noch gesund, da die Zuchttiere aufgrund Platzmangels und Stress viel anfälliger für Erkrankungen und Parasitenbefälle, wie z.B. durch die Lachslaus sind. Die Laus befällt in rasanter Geschwindigkeit die gesamte Aquakultur und wenn ein erkrankter Fisch entkommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er Wildlachse ansteckt und so ganze Bestände ausgelöscht werden. In Norwegen führte 2016 so ein Lausbefall zum Sterben von 50 Millionen Lachsen. Um dem Parasiten entgegenzuwirken, werden dem Futter Pestizide und Antibiotika beigesetzt und Chemikalien in die Becken geschüttet. Die Rückstände dieser Chemikalien verschmutzen das Meer, gefährden andere Arten und werden zuletzt von uns mitgegessen.
Die nachhaltigen Optionen im Supermarkt sind leider begrenzt. Das MSC-Siegel, das eigentlich eine nachhaltig gemanagte Fischzucht garantieren sollte, können wir leider nicht uneingeschränkt empfehlen, aufgrund von Erkenntnissen der letzten Jahre über Überfischung, invasive Fangmethoden und mangelnde Transparenz. Sonst gibt es das ASC-Siegel und das Bio-Label für Zuchtfische. Leider ist auch diese Form der Massentierhaltung ökologisch fragwürdig.
Was bleibt mir da noch über? Wahrscheinlich fragst du dich jetzt ob du überhaupt noch guten Gewissens Lachs kaufen kannst. Darauf können wir mit einem definitivem “Jein” antworten. Kannst du gar nicht widerstehen, ist zertifiziert noch immer besser als nicht-zertifiziert. Wir möchten dich aber ermuntern dich am heimischen Fischmarkt umzuschauen. Österreichischer Karpfen ist z.B. ökologisch unbedenklich. Den kaufst du am leichtesten in einem Fischgeschäft.
Oder doch pflanzlich? Du könntest es aber auch mit anderen Omega-3 Quellen probieren. Spinat, Leinöl und Walnüsse enthalten alle mehr Omega-3 als Lachs. Oder wie wärs mit Carrot Lox? Rezept findest du hier.
May 2, 2022
by Laura
from inoqo