seasonal
March 30, 2022
Die Erdbeeren, die dich zur Zeit im Supermarkt anstrahlen, kommen meistens aus Spanien. Bei uns geht die Erdbeersaison allerdings erst im Mai los - also hab noch ein bisschen Geduld, denn die spanische Erdbeere hat eine traurige Umweltbilanz.
Die Anbauregionen im Süden Spaniens sind sehr trocken und die Erdbeere ist eine durstige Frucht, die pro Kilogramm 300 Liter Wasser benötigt - das sind 2 Badewannen. Dafür müssen die Felder künstlich bewässert werden, wofür oft illegale Brunnen genutzt werden. Illegale Bohrungen nach Wasser sind weit verbreitet und allein in Huelva (Südspanien), wo die meisten Erdbeeren, aber auch Tomaten, Paprika und Zucchini herkommen, wenn sie hierzulande nicht in Saison sind, soll es über 1.000 illegale Brunnen geben. Das kannst du im Supermarktregal leider nicht erkennen. Diese illegale Wasserentnahme ist jedoch ein großes Problem, denn dadurch sinkt der Grundwasserspiegel weiter und die Böden trocknen aus. So auch der naheliegende Donana Nationalpark, der vor allem für Zugvögel auf ihrem Weg von Nordeuropa nach Afrika ein essenzieller Rastplatz ist. Für sie wäre eine Austrocknung des Nationalparks fatal und auch für die Landwirt:innen, die sich an die Regelungen halten, ist die illegale Wasserentnahme ein Problem.
Verfahren gegen diese illegalen Bohrungen gibt es in Spanien jedoch selten. Du kannst als Verbraucher:in aber trotzdem was dagegen tun. Und zwar auf die Erdbeersaison warten. Die startet im Mai und dann schmecken die roten Früchte ohnehin viel besser. Obendrauf spart das Transportemissionen.
Übrigens: auch wenn du jetzt schon Erdbeeren aus Österreich oder den Niederlanden siehst, sind diese nicht unter freiem Himmel gewachsen, sondern in Gewächshäusern, die sehr energieintensiv sind. Also abwarten und ab Mai deinen Erdbeer Haushalt auffüllen - es dauert nicht mehr lang! 🍓
March 30, 2022
by Laura
from inoqo