biodiversity
May 27, 2021
Palmöl treibt als Biodiesel unsere Autos an und findet sich oftmals in Kosmetika und Lebensmitteln wieder. Warum ist das Öl trotz seines klimaschädlichen Rufs so populär? Kein Pflanzenöl auf dem Weltmarkt ist billiger und keine Ölpflanze so ertragreich wie die Ölpalme [1]. Für das heiß begehrte Palmöl müssen deswegen jede Minute 30 Fußballfelder Regenwald weichen [2].
Das Öl ist neben der niedrigen Preise und hohen Ertragsstärke aufgrund seiner chemischen Struktur für die Lebensmittelindustrie so interessant, denn es verleiht den Produkten Streichfähigkeit und Haltbarkeit [1].
Weltweit fließen 68 % des Palmöls in die Nahrungsmittelproduktion Dieser Anteil beinhaltet die direkte Verarbeitung in Lebensmitteln als auch die indirekte Verarbeitung von Palmöl als Futtermittel in der Nutztierhaltung. In Österreich steckt das Öl in 10 % aller verkauften Lebensmittel [1]. Der Anbau von Palmöl geht wegen der klimatischen Anforderung der Ölpalme meist mit der Entwaldung von Tropenwäldern einher. 10-20 % der globalen Treibhausgasemissionen werden durch Entwaldung und dabei primär durch die Tropenwaldzerstörung für die Landwirtschaft verursacht [1]. Auch die Artenvielfalt ist davon betroffen. Die letzten 16 Jahre kosteten aufgrund des Anbaus von Palmölplantagen zum Beispiel die Hälfte der Orang-Utan Population auf Borneo das Leben [2]. Neben den enormen ökologischen Folgen kommt es in den exportierenden Ländern - wie Malaysia und Indonesien - zu sozialen Konsequenzen, wie Verdrängung von Menschen und kleinbäuerlicher Landwirtschaft [1]
Was kann ich tun? Als Konsument:in kann ich beim Kauf beispielsweise auf das RSPO Zertifikat (The Roundtable of Sustainable Palm Oil) achten. Die Initiative sorgt unter anderem für den Erhalt besonders schützenswerter Tier- und Pflanzenarten und verhindert Kinderarbeit auf den Plantagen. Das Fehlen einheitlicher Prüfungen bei der Zertifizierung führt jedoch immer wieder wegen mangelnder Transparenz zu Kritik [1]. Palmöl aus ökologischem Anbau gewährleistet, dass für das Produkt kein Regenwald gerodet wurde, denn für den Anbau von Bio-Palmöl werden nur ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen verwendet. Biologische Palmölprodukte mit RSPO Zertifikat sind umwelt- und sozialverträglicher als herkömmliche Erzeugnisse [3] Palmöl-Substitute, wie Soja- oder Kokosfett stellen bislang keine sinnvollen Alternativen dar, da die Pflanzen deutlich weniger ertragreich sind und daher einen höheren Flächenverbrauch bedeuten [4].
Unser Tipp für dich: Du bist bereit, die Regenwald-Problematik in Angriff zu nehmen? Dann achte bei deinem nächsten Kauf am besten auf Bio-Palmöl mit RSPO Zertifizierung und versuche, deinen Palmöl-Konsum insgesamt zu reduzieren. Dazu kannst du vor allem bei Fertiggerichten und Schokoladenaufstrichen genauer hinschauen. [1], [2], [3], [4]
May 27, 2021
by Laura
from inoqo